Nischenrückwand-Montage im Neubau mit voriger Laserausmessung
Der Profi
Der Neubau
Wir haben Herrn Engeli zur Montage von Nischenrückwänden in einem Wohnhaus befragt. 4 Badezimmer wurden in einem Neubau mit der Nischenrückwand 3326 MK Porfido Grigio ausgestattet.
Herr Egli, wie kamen Sie eigentlich auf unsere Nischenrückwand?
Grundsätzlich wollte ich das Projekt mit Vollkernplatten umsetzen. Im Internet kam ich dann recht schnell auf die Variante Nischenrückwände. Das Produkt schien mir interessant zu sein. Die Anforderungen für mich waren, dass ich die Platte auf der Baustelle normal ohne Diamantwerkzeuge verarbeiten kann. Nichthartmetallwerkzeuge machen beim Vollkern nach drei Schritten schlapp.
Das heisst, die Materialbeschaffenheit hat Sie überzeugt?
Ja, selbst in Bezug auf die Biegefestigkeit. Ich habe mal aus Interesse versucht, einen Streifen zu brechen. Irgendwann habe ich es aufgegeben. Die Vollkernplatte hätte schon lange nachgegeben. In der Praxis hat dies bei der Montage geholfen: das Material ist sehr geschmeidig. Man kann beim Anpressen von Hand nachdrücken und muss nicht mit Gewalt dahinter. Das hilft auch beim Einfahren, wenn Sie die Platte mal kurzzeitig anbiegen müssen. Dazu kommt, dass die Nischenrückwandplatte viel leichter als eine Vollkernplatte ist.
Wie haben Sie die Platte bei mbs bezogen?
Die Platten wurden zugeschnitten und bekantet angeliefert. Dazu musste ich im Vorfeld sehr genau alles ausmessen.
Wie genau haben Sie die Plattengrössen geplant?
Ich habe die Planung in 3D selber gemacht. Im Raum habe ich den Laser gesetzt, mit dem Laptop auf dem Tisch habe ich akribisch genau gemessen. Das hat mir dann später sehr geholfen. Rundum wurden 1.2 Meter Oberkante angesetzt. Die 1.2 Meter Oberkante war für mich die Referenzhöhe. In meinem Fall war dies die Unterkante für einen Spiegelschrank. Mit dem Laser lässt sich das Niveau viel genauer setzen als mit der Wasserwage. Mit dem Blei verfehlen Sie den Ausgangspunkt meistens um einen Zentimeter. Den Strich habe ich dann zur Decke und zum Boden hin nachgemessen und im Laptop eingegeben. So habe ich die genauen Plattenmasse erhalten. Bestellt habe ich dann 1205 mm, das heisst 5 mm zuviel. An mbs habe ich die Stückliste sowie die Angaben, wo bekantet werden muss, gesendet.
Wie wurde auf dem Bau angepasst?
Auf dem Bau habe ich die Platten dann hingestellt und mit Schifferli ins Niveau gestellt. Mit dem Laser wurde die Differenz gemessen und etwaige Überstände angehobelt. Zum Unterlagsboden hin war dann alles perfekt angepasst.
Ausgeschnitten werden mussten u.a. auch die Duschtasse und Fenster.
Wenn Sie die Möglichkeit mit dem Laser nicht hätten?
Dann müsste man mit der Wasserwage absolut genau rundum messen. Und sehr genau anzeichnen, damit Sie den Referenzpunkt auf dem Bau immer haben.
Stichwort Kanten - haben Sie die Platten bekantet bestellt?
Ja, das gefällt mir einfach besser. Ich wollte alles aus dem gleichen
Wie haben Sie die Plattenübergänge gelöst?
Wie wurden die Platten verspannt?
Sie wurden mit Quick Step Stipper und Holz an die Wand angestippert. Die Platten geben schon noch nach, man muss gut stippern. Vor allem im Bereich, wo später die Duschwände angebracht wurden, musste sehr genau gearbeitet werden.
Welche Werkzeuge haben Sie verwendet?
Ich hatte eine Schienenfräse mit einem hartmetallbestückten Werkzeug. Das war ein Sägeblatt für Corian, grundsätzlich geht es aber mit jedem Wechselzahnblatt. Dann ein normales Stichsägeblatt, einen Kronenbohrer sowie eine Hobelmaschine. Mit der Hobelmaschine lässt sich bei dieser Platte sehr effizient arbeiten. Bei einer Stichsäge fängt der Kunststoff an zu schmelzen, mit der Hobelmaschine hat man dieses Problem nicht. Auch mit der Schienenfräse müssen Sie zügig fahren. Mit einer Kunstharzfeile lassen sich die Kanten gut brechen.
Welches Zubehör hatten Sie?
Was war zuerst fertig, der Abrieb oben oder die Plattenmontage unten?
Warum haben Sie nicht flächenmässig verklebt?
Das finde ich zu umständlich, ein zu grosses Geschmier. Ich habe eine Akku-Silikonpresse verwendet und bin sehr gut zurechtgekommen. Damit konnte ich eine gleichmässige Raupe aufbringen. Eine manuelle Beutelpresse ginge auch.
Wie haben Sie die Verbindung zum Boden gelöst?
Ich habe die Platte bis an den Unterlagsboden herunterlaufen lassen. Den Vinylboden habe ich bis auf 2mm sauber herangeschnitten und mit dem gleichen Silikon wie oben verfugt.
Haben die Eigentümer schon Erfahrung mit der Reinigung gesammelt?
Ja, ich habe sie tatsächlich gefragt. Gereinigt wird mit warmen Wasser und sanften Reinigungsmittel. Mehr müssen die Eigentümer eigentlich nicht machen, es ginge sehr gut. Das Reinigen wird durch die wenigen Fugen sehr erleichtert. Sie sind glücklich mit dieser Lösung!
Wo sehen Sie Vorteile zu Fliesen?
Erstens bei der grossen Vielfalt, es gibt unzählige Strukturen, Farben, Haptiken. Dann aber auch das einfachere Verarbeiten. Es ist quasi unmöglich, die Platte kaputt zu machen. Einmal ist mir eine Platte aus der Hand auf die Kante gefallen. Man hat der Kante keinen Schaden angesehen, bei einer Fliese wäre dies anders gewesen. Das Material ist sehr zäh und kann vom Schreiner einfach verarbeitet werden.
Würden Sie die Nischenrückwand wieder einsetzen?
Herzlichen Dank Herr Engeli für das informative Interview und weiterhin viel Erfolg!
KONTAKTDATEN
Martin Engeli Creativ CAD CAM GmbH8566 Lippoldswilen
Tel. 071 620 16 63